Kleine Welten

© Thilo Seibt

GRUPPENAUSSTELLUNG

Kleine Welten

Ausstellung in Duncker 15 . buergersteig e.v.

vom 07.07. – 23.07.2006
Öffnungszeiten: Mo 09: -12:00, Mi 15:00 – 19:00, Do 18:00 – 20:00
Dunckerstr. 15, 10437 Berlin


Fotografien sind Spuren des Leben und damit Bruchstücke der Welt. Somit ist jede fotografische Aufnahme auch ein Stück Wirklichkeitsbeschreibung.

In unserer Ausstellung „kleine Welten“ setzen wir uns mit dem Thema des ins Detail gehens und damit auch dem Thema: Nähe und Distanz auseinander. Wir stellen Fotografien vor, in denen wir uns dem -ganz nah ran gehen- widmen. Wir widmen uns den Welten, die hinter denen des flüchtig sichtbaren liegen.

Dem Betrachter kann es passieren, dass er das Dargestellte nicht auf den ersten Blick erkennt, denn „normalerweise“ betrachten wir Dinge nicht so aus allernächster Nähe. Es fällt uns schwer Dinge zu erkennen, die aus dem Zusammenhang gerissen sind, wenn wir sie vorher nicht schon aus der Distanz betrachtet haben. Das eine – die Nähe- lässt sich also vom anderen- der Distanz- nicht trennen und doch ist es unmöglich beides zeitgleich zu erleben.

Betrachten wir Dinge aus der Nähe verlieren wir die Distanz. Betrachten wir Dinge aus der Distanz verlieren wir die Nähe. Die Distanz bringt uns Klarheit. Die Nähe kann die Grenze zwischen Raum und Körper fließend werden lassen. Die Schönheit von Struktur und kleinen Einzelheiten wird plötzlich sichtbar. Es ist so als könnte man in die Dinge hineinsehen. Hier beginnt das Spiel mit Realität und Fiktion. Das Vordringen in immer kleinere Welten.


© Monika von Wegerer

aus der Serie: Schattenwelten

Wenn die Sonne ihre Scheinwerfer anknipst werden Dinge und Einzelheiten sichtbar, die sonst im grau der Masse verschwinden. Mit Licht und Schatten malt die Sonne neue Muster und Formen. Schatten werden schwärzer und manches tritt strahlend ans Licht. Geheimnisse werden gelüftet und neue entstehen.


© Carola Thielecke

aus der Serie: 20.Juni, 15:13, 31°C

Im täglichen Leben betrachtet man die Dinge in der Regel aus der Ferne, als Ganzes. Nur selten nimmt man sich die Zeit, die eigene Umgebung ganz aus der Nähe oder im Detail zu betrachten. Tut man dies doch, sieht man plötzlich die Dinge anders, man bekommt eine neue Beziehung zu Orten und Gegenständen.

In meinen Photographien hole ich die Dinge nicht als Ganzes ins Bild, ich wähle Teilansichten, Ausschnitte, Einzelheiten. Durch die Kombination solcher Details versuche ich, eine bestimmte Stimmung an einem besonderen Ort, zu einer besonderen Tages- oder Jahreszeit einzufangen oder aber durch den ungewohnten Blick auf alltägliche Dinge die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Bedeutung zu lenken, die Gegenständen zum Teil von selbst innewohnt, die Gegenstände aber auch durch die Assoziationen des Betrachters gewinnen.


© Irina Voigt

aus der Serie: Baustelle Metzer Straße 1


© Thilo Seibt

aus der Serie: Eldfjall & Jökull

Weite und Nähe definieren sich über Bezugspunkte. Fehlen diese, ist es nicht nur bei Fotografien schwierig die Dimension zu erfassen. Aus einem Mikro- wird ein Makrokosmos. Bestimmte Sehgewohnheiten ordnen das nicht Zuordbare zu. Im Kopf des Betrachters entsteht ein Bild, das der Fotograf mit dem „Objektiv“ nicht aufgenommen hat.