nebelhaft in Tau und Au gebettet

TEXTCOLLAGE ÜBER DIE ODER
Christine Kammel, Carola Thielecke, Karl Förster
im Rahmen der Ausstellung „Granica“ im Fotoatelier am Schönen Berg in Berlin
Lesung: Samstag, 02.11.2013 19:00 Uhr
Mansteinstr. 16, 10783 Berlin

Granica_Karte

Die Oder ist ein Fluss ohne Mythos: Anders als der Rhein oder die Donau taucht die Oder nicht in Legenden und Märchen auf, sie hat keine Opern und Walzer inspiriert. Liest man aber die – wenigen – Texte, die es über die Oder gibt, so entsteht ein erstaunlich einheitliches Bild. Es ist das Bild eines Flusses, der in eine weite Auenlandschaft gebettet ist, eines Flusses, der Ruhe und manchmal auch Monotonie ausstrahlt. Die neueren Autoren beschreiben verwunschene Altwasser, stille Dörfer aus rotem Backstein und vereinzelte Oderkähne. Aus den älteren Texten wird aber auch deutlich, dass es früher eine andere Oder gab, gesäumt von lebendigen Kleinstädten in denen Wein angebaut wurde, mit regem Schiffsverkehr zwischen Kosel und Stettin. Mit einer Auswahl aus diesen Texten möchten wir Dich mitnehmen auf eine kleine literarische Dampferfahrt über die Oder von gestern und die Oder von heute.