
GRUPPENAUSSTELLUNG
Schichtungen
Ausstellung im Akebi e.V. (Berlin)
vom 21.03. – 06.04.2025
Öffnungszeiten: Fr 16:00 – 20:00 Sa-So 14:00 – 18:00
Böckhstr. 24, 10967 Berlin
Fr 21.03.2023 ab 18:00 – Vernissage
Fotografische Positionen
Virtueller Rundgang
Eindrücke von der Vernissage
Grenzen, Konflikte und die vielfältigen Formen der Entfremdung in unseren Leben bedürfen immer mehr als einem Teil. So trennen politische Grenzen die Identitätskonstrukte von Nationen, die räumlich miteinander verbunden sind. So streitet es sich kaum alleine und die Gewalt gegen das ‚Eigene‘ ist seltener als jene, die sich gegen das ‚Fremde‘ richtet. So ist die Entfremdung etwas, das immer in Abhängigkeit zum Außen und in Relation zur Vergangenheit steht. Doppelbelichtungen, abstrakte Perspektiven und Dialoge zwischen Licht und Schatten greifen diese dialektische Eigenschaft der Trennung auf.
Den Besucher*innen der Ausstellung soll es ermöglicht werden, die Überlappung und Gleichzeitigkeit von Widersprüchen, Trennscheiben und Konflikten visuell zu erfahren. Die Ausstellung will zur Reflexion darüber anregen, dass in allem ‚was zwischen uns steht‘ das Potenzial der Lösung – sei es durch Veränderung der Variablen oder durch Akzeptanz des Status quo – innewohnt.

aus der Serie: „Das Finden“
Ist der Blick erst einmal thematisch geködert, offenbaren sich überall Schichtungen, manche mehr oder weniger offensichtlich, andere sehr subtil. Schichtungen setzen voraus, dass es ein „Anderes“ gibt, womit sich das Eine“ überlagert oder verbindet, mindestens zwei, meist mehr. Hier zeigen sich Texturen, Licht und Schattenspiel, Ausschnitte zeitlicher Prozesse, räumliche Anordnungen. Dabei bezieht sich alles, auch Beziehungsloses, optisch oder physisch, aufeinander, setzt sich in Verbindung mit dem dahinter/davor oder darüber/darunter. Die Schichtungen können sich überlagern, brechen auf, platzen ab, verdecken oder geben darunter Verborgenes frei, verändern, auch inhaltlich. Die Fotos spielen mit der Wahrnehmung und locken, den Blick zu schärfen und neue Kontexte und Realitäten zu entdecken.

aus der Serie: „Lichtblicke | Schattenspiele“
Licht und Schatten legen sich als eine oder mehrere Schichten auf Oberflächen, verbinden sich mit dem Untergrund – oder überlagern diesen mit eigenen Strukturen. So können sie den Raum deutlicher hervortreten lassen – oder aber die räumliche Wirkung aufheben, den Raum zum Verschwinden bringen. Es sind flüchtige Strukturen, die abhängig von Sonnenstand und Bewölkung erscheinen, sich verändern und wieder vergehen.

aus der Serie: „Schichtungen“

aus der Serie: „Stratigrafie der Kultur“
Über Jahre Millimeter für Millimeter aufgebaut und durch Wind und Wetter erodiert, eine urbane Strategrafie der Kultur. Was bleibt sind Fetzen vergangener Ereignisse und eine Welt, die nie still steht.

aus der Serie: „Silence of the hidden“

aus der Serie: „Innenbilder“
Unter dem Titel „Schichtungen“ beschäftigt sich die Blaue Ampel mit den verschiedenen Schichten der Realität, die sich in einem Bild manifestieren. Für mich ist das ein Versuch hinter die erste Wirklichkeit zu schauen mittels zweier oder mehrere Ebenen. Der Blick in den Spiegel zeigt ja ein Bild in einem anderen Raum. Übereinander gelegte Bildebenen schaffen einen surrealistischen Raum, Widersprüchlichkeiten und Konflikte tauchen auf.
Schichten der Realität sind in einem Bild vereint.

aus der Serie: „SYNTHESE / LIFE IS SHARP“
Sich hintereinander schieben. Sich übereinanderlegen. Den Wegen des Lichtes ausweichen. Blicke und Ereignisse koinzidieren mit Gefahr und Glückseligkeit.
Die Pflanzen brauchen Wasser, die Menschen Erfahrung. Die Ruhe explodiert, breitet sich aus, nimmt uns gefangen. Spült uns von dannen. Der Tod und das Leben sind Messer und Gabel. Hinter gewölbten Gläsern warten die Orte, an denen es sich zu bleiben lohnt.
Wer durch den Spiegel nach draußen schaut, sieht nur – aber ist nicht. Draußen hängen die Freibeuter im Wind. Wohlwissend, was es heißt, zu sein.
Am Ende steht die Einsamkeit der Nonnen. Auch sie wissen, was es heißt, zu sein. Eingemauert huldigen sie mit offenen Augen einem Prinzip, das letztlich Illusion ist. Eine Illusion, die Akzeptanz des Jetzt verspricht.
Sie alle treffen sich in einem offenen Kreis.

aus der Serie: „Gesellschaftliche Schichtungen“
Menschen verhalten sich oft unterschiedlich, je nachdem, welche Lebensbedingungen sie haben. Einige neigen dazu, ihre Entscheidungen gründlich zu überdenken und dabei die langfristigen Auswirkungen zu berücksichtigen. Sie handeln vorsichtiger und achten darauf, dass ihre Entscheidungen auch anderen nicht schaden. Diese Menschen zeigen oft mehr Empathie und Verantwortung gegenüber ihrer Umwelt. In schwierigen oder unsicheren Zeiten hingegen müssen viele Menschen schnelle, praktische Entscheidungen treffen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Ihre Handlungen sind häufig von unmittelbaren Anforderungen oder Überlebensnotwendigkeiten geprägt. In solchen Situationen bleibt wenig Zeit, um über die Konsequenzen nachzudenken, und manchmal kann das Verhalten weniger rücksichtsvoll wirken. Sie reagieren schnell und ohne Rücksicht auf die langfristigen Folgen, weil sie sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren müssen. Diese Unterschiede im Verhalten spiegeln wider, wie stark das Umfeld die Perspektive und Handlungsweise eines Menschen beeinflussen kann. Sie zeigen, dass jeder Mensch in seiner eigenen Lebensrealität agiert, die durch seine Erfahrungen, Herausforderungen und Möglichkeiten geprägt ist.

aus der Serie: „Zwischen uns“
Die Stadt voller Menschen. Dicht, eng, nah, fast berührend. Fast. Aber da ist etwas, was sich zwischen uns legt, uns trennt, uns fremd macht, auch einsam. Klassen, Schichten, Blasen. Was bleibt? Unschärfe, Unklarheit, Verschwommenheiten.
Als STADTAUGE laufe ich mit meiner Kamera durch die Stadt und beobachte, entdecke, bestaune, hinterfrage und komponiere Situationen, Konstellationen, Licht und Schatten, Farben und Formen, Strukturen und Texturen. Dabei arbeite ich mich regelmäßig an der Anonymität, der Einsamkeit, dem Aneinandervorbei des Stadtlebens ab, an dem, was zwischen uns liegt. Und verbindet.

aus der Serie: „vastus“
Schicht für Schicht wurde in Schichten abgetragen. Es wurden im Lausitzer Revier 135 Siedlungen devastiert. Insgesamt haben hier 27.500 Menschen Haus und Hof verloren. Viele von ihnen arbeiteten im Revier. Sie erfüllten Pläne und lieferten zuverlässig auch unter widrigen Bedingungen die Braunkohle in die Kraftwerke für die Energieversorgung.
In nur fünfzig Jahren wurde aus dieser verletzlichen sorbischen Landschaft ein mit tiefen Narben durchzogener Landstrich. Die früher als unrentabel deklarierte Braunkohle wurde gebraucht. Die bessere schlesische Steinkohle wurde nach dem Krieg in einem anderen Land abgebaut und verstromt. Heute sollen andere Energiequellen erschlossen werden.
Heute erinnert, bis auf wenige Ausnahmen, nur eine Seenlandschaft mit begrünten Halden sowie neue Dörfer und Stadtteile an die Umschichtungen. Die nun schon alten Heldengeschichten aus dem Revier, aber auch die Entbehrungen und Verletzungen bleiben jedoch in den Erzählungen der Familien.
Kein Stein blieb auf dem anderen.