GRUPPENAUSSTELLUNG
Blaustelle 02 – Werkstatt der Blauen Ampel
Ausstellung in Alte Markthalle am Alexanderplatz
vom 16.03. – 24.03.2013
Öffnungszeiten: Sa-So 14:00 – 20:00
Vernissage: Samstag, 16.03.2009 ab 16:00
Karl-Liebknecht-Straße 13, 10178 Berlin
Carola Thielecke
Auf unsrem Hof gibt´s eine Stiege
auch als schwarzer Gang bekannt,
und dort lebt ein schwarzer Kater,
der dort seine Wohnstatt fand.
Hämisch lacht er in den Schnurrbart,
Schild ist ihm die Dunkelheit,
Alle Kater singen, weinen,
nur der schwarze Kater schweigt.
Grinst in seines Schnurrbarts Haare,
fängt schon lang mehr keine Maus –
legt uns unsre eignen Worte,
ein Stück Wurst als Fallstrick aus.
Nur sein gelbes Auge funkelt,
bittet nicht um Speis und Trank.
Jeder kommt von selbst gegangen,
bringt sein Teil und sagt ihm Dank.
Ohne einen Laut zu geben
ißt und trinkt er ungerührt.
Kratzt die Kralle an der Treppe,
schaudernd es die Kehle spürt.
Und es ist wohl sicher darum,
daß dem Haus der Frohsinn fehlt …
So ein Lämpchen müßte brennen –
doch wann sammeln wir das Geld? (Bulat Okudschawa)
WHH GT 18 . Ein Porträt – Thilo Seibt
WHH GT 18 war eine Bezeichnung für ein standardisiertes Wohnhochhaus in der DDR. Es wurde 1969 bis 1971 für das Wohnungsbaukombinat Berlin entwickelt. Zum ersten Mal wurde dieser Bautyp 1971 in Berlin an der Holzmarktstraße in Großtafelbauweise errichtet. Ab 1972 kam dieser in fast allen Ost-Berliner-Großsiedlungen als freistehendes Punkthochhaus mit 18 Etagen oder als Doppelhochhaus mit 18 und 21 Etagen zum Einsatz. Dieser Hochhaustyp sollte innerhalb der neuen Wohnsiedlungen eine städtebauliche Dominante setzen. Er wurde überall an wichtigen Knotenpunkten oder in der Nähe von U- und S-Bahnstationen errichtet. Er hatte je nach Ausführung 136 bis 296 Wohnungen und gehörte zu den größten Typenbauten der DDR.
Die Fotoserie von Thilo Seibt ist 2006 entstanden und zeigt ein WHH GT 18 vor der Sanierung in Berlin-Lichtenberg.
Poesie des Alltags – Ulrike Altekruse
Der Alltag ist ein Kaleidoskop an Momenten. Manchmal fällt unser Blick auf Nebensächliches, bleibt hängen und es zeigt sich eine unerwartete Schönheit im Zufälligen, bisher Unbeachtetem. Diese Poesie des Alltags ist vielfältig und überall gegenwärtig, man atmet sie unmerklich mit ein.
Peter Krabbe
k.jpg – Tassilo Ott
Man gebe zunächst das Stichwort „Kafka“ bei Google ein, klicke dann auf „Bilder“. Binnen Sekunden findet man jenes allseits bekannte Portrait von Kafka.
In seiner klassischen Portraitform erinnert es an ein Passbild, wenn es nicht sogar ein solches ist. Die fotografische Identität einer bekannten Persönlichkeit ist zum Allgemeingut geworden. Binnen einer Zehntelsekunde und 8 Watt Energieverbrauch jederzeit und überall verfügbar.
Das chemische Geheimnis des Silberabzugs hat seinen Zauber verloren!
Es liegt in kristalliner Form als digitale Ansammlung von Pixeln vor.
Die Renaissance des Geheimnisses kann daher nur eine integrale Aneignung sein: eine digitale Verschleppung. Die Technik mit der Technik schlagen.
Kafka zu mehr Kafka als Kafka zu machen (oder weniger) als erklärtes Ziel.
„Kafka zu meinem Kafka zu machen.“
Die Arbeit „K.jpg“ von Tassilo Ott ist das persönliche Resultat dieser Bemühungen.
Marcel Schock
mehrteilige statement-Reihe
JETZT ODER SPÄTER……………………… befindet sich in arbeit
in cooperation mit cem öztok
achteilige ansichtkartenreihe
DU SOLLST NICHT TÖTEN, DU WIRST UMGEBRACHT
in cooperation mit michel meijer